Kohlenhydrate
Kohlenhydrate sind zum Teil sehr umstritten. Sind sie wichtig für uns? Sollte man sie lieber weglassen? Sind alle Kohlenhydrate 'einfach' Zucker?
Zunächst - Ja, Kohlenhydrate sind einfach 'Zucker'. Aber es gibt verschiedene Formen, die eine unterschiedliche Bedeutung für uns haben. Man kann einfach gesagt unterscheiden zwischen:
Einfachzuckern (Monosaccharide),
Zweifachzucker (Disaccharide),
Mehrfachzucker (Oligosaccharide),
Vielfachzucker (Polysaccharide)
Während Haushaltszucker aus Glukose und Fruktose besteht (und somit ein Zweifachzucker ist), gibt es einige Mehrfach- und Vielfachzucker, bzw. komplexe Kohlenhydrate, die zum Teil zu den Ballaststoffen zählen. Sie haben somit eine sehr unterschiedliche Bedeutung für uns (siehe auch „Ballaststoffe“).
Kohlenhydrate besitzen einen Energiegehalt von 4,1 kcal/g. Sie dienen als universelle Energieträger und vor allem unser Gehirn ist auf Glukose (Traubenzucker) angewiesen. Jedoch sind Kohlenhydrate als einziger Makronährstoff nicht essenziell, da der Körper im Rahmen der Gluconeogenese selber Glukose herstellen kann. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass Kohlenhydrate keine bedeutende Funktion für uns haben.
Zufuhrempfehlung
Die Zufuhrempfehlung für die Region DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) liegt bei mindestens 50 % der täglichen Energiezufuhr, je nach individuellem Energiebedarf, Bedarf an Protein und Richtwert für die Fettzufuhr. Hierbei sollten komplexe Kohlenhydrate bevorzugt verzehrt werden. Dazu zählen z.B. Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Gemüse.
Gluconeogenese und Ketogenese
Im Kohlenhydratmangel werden zuerst die Kohlenhydratspeicher aus Muskulatur und Leber aufgebraucht. Zunächst wird mittels Gluconeogenese der Bedarf gedeckt. Dies stellt die körpereigne Synthese von Glukose dar. Die Synthese nimmt allerdings mit zunehmenden Fastenzustand ab, während die Synthese von Ketonkörpern aus ketogenen Aminosäuren zunimmt.
Wer sich schonmal Ketogen ernährt hat oder gefastet hat weiß, dass man nach der Adaption an die Ketose vermindert Hunger empfindet, mehr Energie hat und sich scheinbar besser konzentrieren kann. Jedoch werden hierbei vermehrt Stresshormone (Adrenalin und Cortisol) ausgeschüttet. Dies führt dazu, dass wir uns gut und energetisch fühlen. Langfristig sollte eine ketogene Ernährung aber in der Regel nicht durchgeführt werden (Ausnahmen können Erkrankungen, wie Epilepsie sein). Kurzfristig hingegen besteht bei gesunden Menschen keine Gefahr. Im Gegenteil, ein kurzfristiges Fasten ist für unseren Körper und unsere Gesundheit in der Regel von Vorteil. Am besten, du sprichst vorher mit einem Facharzt oder Ernährungsexperten darüber. Gerne kannst du auch mich hierzu kontaktieren und meinen Artikel zu type: entry-hyperlink id: 26vqpzeOm09YgsMRHvglYZdazu lesen.
Funktionen
Kohlenhydrate dienen nicht nur als primärer Energieträger und als Speicher in Leber und Muskulatur. Sie dienen auch als Ausgangsstoff von Substanzen, wie DNA und RNA, Aminosäuren, Bindegewebe und Zellmembranbestandteilen. Zudem können sie als Glykoproteine und Glykolipide mit Proteinen und Fetten verbunden sein und sind in dieser Form Bestandteile von Zellmembranen.