Selen

Selen ist für uns Menschen ein essenzieller Nährstoff. Europas Böden sind arm an Selen. Bekommen wir also genug davon?

Vorkommen

Tierische Lebensmittel, wie Fleisch, Fisch und Eier enthalten Selen und bilden eine zuverlässige Selenquelle, da Tierfutter in der EU mit Selen angereichert werden darf.

Auch pflanzliche Lebensmittel liefern Selen. Allerdings hängt der Gehalt stark von der Selenkonzentration im Boden ab. Deutschland und Großteile Europas sind selenarme Gebiete. Große Teile Nordamerikas hingegen haben selenreiche Böden. Dadurch können Angaben zum Selengehalt im Nahrungsmittel je nach Herkunft stark variieren.

Gute Quellen können neben den tierischen Lebensmitteln bestimmte Gemüsesorten sein, wie Weißkohl, Brokkoli, Zwiebelgewächse, Spargel und Pilze (v.a. Steinpilze), aber auch Hülsenfrüchte, Nüsse und Getreide aus bestimmten Regionen (wie Nordamerika). Bei Getreiden sinkt der Selengehalt mit dem Ausmahlungsgrad.

Die Paranuss muss besonders hervorgehoben werden als Selenquelle, da sie - insb. aus tropischem Anbau - Selen akkumuliert. Allerdings schwanken auch hier die Gehalte zum Teil stark.

Zufuhrempfehlung

Die optimale Versorgung wird auf 1 μg/kg Körpergewicht/Tag geschätzt. Die EFSA (European Food Safety Authority) legt einen Oberwert von 300 μg/Tag über Lebensmittel und Supplemente fest. Damit hat Selen eine deutlich engere therapeutische Breite als die meisten Mikronährstoffe, also die empfohlene Minimum- und Maximumzufuhr liegen enger beieinander.

Einige Funktionen

• Antioxidativ

• Entgiftungsfunktion

• Metabolismus der Schilddrüsenhormone

• Baustein von Spermien

• Funktion im Immunsystem

• Steuerung des Zellzyklus

Überversorgung und Mangel

Bei einer Überdosierung sind erste Anzeichen eher unspezifisch und können sie wie folgend äußern: Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Lungenödem. Bei einer chronisch überhöhten Zufuhr können Nägel und Haare brechen und ausfallen. Charakteristisch ist hier ein knoblauchartiger Mundgeruch.

Bei einem Mangel hingegen kann es zu Störungen der Muskel- und Immunfunktion kommen, aber auch eine gestörte Spermabildung.